Klosterneuburgerstraße 43

Sanierung und Dachgeschoßausbau


Durch die Sanierung wurde ein Kontrast zwischen alt und neu geschaffen, der sich in der Materialität von metallverkleidetem Dachgeschossausbau und historischer Putzfassade widerspiegelt. Die neugestaltete Geschäftsfassade wurde stimmig mit der Fassade des neuen Dachgeschossausbaues in Aluminium gestaltet.

Der Wunsch des Eigentümers war die Sanierung des Bestandes und das Schaffen von zusätzlichen hochwertigen Wohnungen in einem Dachgeschossausbau. Dabei sollte vor allem der Wohnkomfort, die Barrierefreiheit und die thermische Qualität des Gebäudes verbessert werden.

 

Der Dachgeschossausbau wurde in einer innovativen Verbundkonstruktion aus vorgefertigten, großformatigen Holz – Mehrschichtplatten und Stahlträgern realisiert. Diese Bauweise zeichnet sich durch besondere Schnelligkeit und gute ökologische Kennwerte aus.

Im Innenhof wurden acht Balkone angeordnet, um möglichst viele der Bestandswohnungen mit privaten Freiflächen aufzuwerten.

Sämtliche neue Innenwände bestehen aus Gipskarton-Ständerwänden. Die Wohnungen wurden mit Eichenparkett und hochwertigen Feinsteinzeug Fliesen
ausgestattet.

Ausgangssituation
Das Wohn- und Geschäftshaus in der Klosterneuburgerstraße 43 befand sich in einem sehr schlechten Erhaltungszustand vor allem was das Gebäudeinnere und die Innenhoffassade betrifft. Das Gebäude wurde von der Gebietsbetreuung auf der Liste der „Problemhäuser“ im 20. Bezirk geführt. Der Wunsch des Eigentümers war die Sanierung des Bestandes und das Schaffen von zusätzlichen hochwertigen Wohnungen in einem Dachgeschossausbau. Dabei sollte vor allem der Wohnkomfort, die Barrierefreiheit und die thermische Qualität des Gebäudes verbessert werden.

Verbesserung des Wohnkomforts
Im Innenhof wurden acht Balkone angeordnet, um möglichst viele der Bestandswohnungen mit privaten Freiflächen aufzuwerten. Ein Großteil der Wohnungen konnte generalsaniert werden. Dabei wurde neben dem Einbau von Bädern und WCs auch auf zeitgemäße Neugestaltung der Grundrisse geachtet. 100 % der Putzoberflächen wurden in den Wohnungen erneuert, sowie 100 % der Fußbodenaufbauten, die nun den derzeitigen technischen Anforderungen hinsichtlich Schall- und Wärmeschutz entsprechen.

Weitere Maßnahmen zur Erhöhung des Komforts für die Bewohner waren:
Einbau eines Aufzuges, Einbau von Fahrrad- und Kinderwagenabstellräumen, Einbau eines Müllraumes, Erneuerung der Fenster und Wärmedämmung der Außenoberflächen zum Innenhof. Es fanden mehrere Einzelgespräche mit den bestehenden Mietern von der Planung über die Bauzeit bis zur Fertigstellung hin statt. Dadurch konnten in den bewohnten Mietobjekten 2 Huckepacksanierungen realisiert werden. In die einzige verbliebene Kategorie D Wohnung wurde auf Kosten des Eigentümers ein WC eingebaut ohne die Mietbelastung dadurch zu erhöhen. Bei der Planung der Wohnungsgrundrisse hatten die Mieter ein Mitspracherecht, das auch genutzt wurde.

Thermische Verbesserung
Die glatten Fassaden des Gebäudes zum Innenhof konnten mit Vollwärmeschutz mit 12cm Stärke versehen werden. Vorhandene Altbaufenster wurden durch moderne Holz-Alu-Fenster mit Isoliervergasung ersetzt. Ergänzt wurden diese thermische Maßnahmen durch die Wärmedämmung der Kellerdecke und ein hochwärmegedämmtes Dach im neuen Dachausbau. Der Heizwärmebedarf im Gebäudesockel konnte um über 53,90 kWh/m²a von 136,11 auf 62,75 kWh/m²a reduziert werden! In den Dachgeschosswohnungen wird ein Heizwärmebedarf von 35,8 kWh/m²a erreicht.

Fassadenmaterialien
Durch die Sanierung wurde ein Kontrast zwischen alt und neu geschaffen, der sich in der Materialität von metallverkleidetem Dachgeschossausbau und historischer Putzfassade widerspiegelt. Die neugestaltete Geschäftsfassade wurde stimmig mit der Fassade des neuen Dachgeschossausbaues in Aluminium gestaltet. Die neue Ausformulierung schafft ein
harmonisches Ensemble von neuen Elementen und der ursprünglichen Fassaden-Zonierung. Die gegliederte Straßenfassade wurde fachmännisch restauriert. Dabei wurden verloren gegangene Stuckaturteile rekonstruiert um das ursprüngliche Erscheinungsbild wieder herzustellen.

Verbundkonstruktion aus Holz
Mehrschichtplatten und Stahl Der Dachgeschossausbau wurde in einer innovativen Verbundkonstruktion aus vorgefertigten, großformatigen Holz – Mehrschichtplatten und Stahlträgern realisiert. Diese Bauweise zeichnet sich durch besondere Schnelligkeit und gute ökologische Kennwerte aus. So war es möglich den Rohbau der beiden Dachgeschosse inklusive dichter Dachhaut in nur 14 Tagen zu errichten.

Trockenlegung
Nicht tragende, durchfeuchtete Ziegelwände im Keller wurden zum Großteil entfernt und durch Metallgitterwände ersetzt, auf ausreichende Durchlüftung wurde geachtet.
Zusätzlich wurde das Mauerwerk über dem Keller mit Injektionen gegen aufsteigende Feuchte abgedichtet. Diese Maßnahme führt gemeinsam mit der neu ausgeführten Decke über dem Keller zur Trockenlegung der ursprünglich durchfeuchteten EG-Wände in den Lokalen.

Innenausbau
Sämtliche neue Innenwände bestehen aus Gipskarton-Ständerwänden. Die Wohnungen wurden mit Eichenparkett und hochwertigen Feinsteinzeug Fliesen
ausgestattet.


Förderung / Finanzierung
Das Projekt wurde im Rahmen einer Sockelsanierung mit Dachgeschoss Ausbau von der Stadt Wien gefördert.
Dadurch konnte die finanzielle Belastung für die Altmieter gering gehalten und für neue Mieter attraktiver, leistbarer Wohnraum geschaffen werden.

Auftraggeber   R&S Immobilien GmbH
Adresse   Klosterneuburgerstraße 43, 1200 Wien
Nutzfläche   1420 m²
Einheiten   18 Wohnung (16 generalsanierte, 2 teilsanierte und 5 neue)
Projektstatus   Fertigstellung 2015
Projektteam   pgood
Fotos   Alexander Koller, Adsy Bernart, pgood